Auf seinen vielen Reisen innerhalb Europas und darüber hinaus in Nord-, Mittel- und Südamerika, Nahost, Afrika und Fernost, konzipierte der "Fliegende Holländer" die meisten Kunstwerke. Erlebnisse sind sparsam dokumentiert.
Als ein Zollbeamter in Miami ihn fragte, ob er Künstler sei, antwortete er mit "Ja". Das kam so:
In El Salvador hatte ich einem Musiker die Gitarre abgekauft, weil die Musik an einem Kratersee zu sehr störte. Bis Berlin war ich dazu verdammt, das Instrument über der Schulter zu tragen. Auch der Berliner Taxifahrer fragte mich, ob ich Künstler sei.
Die Kassiererin von einem Mini-Mercado in Patagonien schaute ihn an und rief "El loco de la pampa!". Das kam so:
Ich malte am Straßenrand, als am Horizont eine Staubwolke auftauchte. Normalerweise fuhr hier niemand vorbei. Ich deckte mein feuchtes Aquarellchen zu. Das Auto, das so viel Staub verursacht hatte, hielt an und der Fahrer bot mir an mich mitzunehmen. "Nein danke", sagte ich, "ich arbeite hier."
Louis ist nicht schwindelfrei. Das kam so:
Mein Schwager wollte mir einen außergewöhnlichen Wasserfall zeigen. Der Weg dahin war 30 cm breit. Links Abgrund, rechts steile Felsen. Mein Schwager erzählte mir von Erdbeben, Erdrutschen und Vulkanausbrüchen. Dann war's aus. Ich kroch zurück. Später in New York meinte ich hochschauend: Alles Schwindel.
Wenn Louis malt, hört er Musik. Das kam so:
Ich malte Wasser und im Radio gab es das Violinkonzert von Bruch. Es war inspirierend und märchenhaft zugleich — im Matthäuskirchhof kann man neben den Grimmschen Stelen den Grabstein von Max Bruch leicht verfehlen.
Wenn Louis auf dem Wege ist nach Süddeutschland oder die Schweiz wegen einer Ausstellung, wird fast immer Rast gemacht in der Fränkischen Pegnitz. Das kam so:
Ich wurde eingeladen als Maler eine Woche auf dem Minensuchschnellboot Pegnitz zuverbringen. Es gab wenig zu erleben auf der quallenfreien Ostsee. Ich schaute stundenlang über die Reling und studierte Wasser, Wellen, Spiegelungen und Schatten. Da habe ich das Meer verstanden.
Die Langostinos in Taiwan haben ihm jeden Tag besser geschmeckt. Das kam so:
Nach meiner Ausstellungseröffnung wurde ich von zwei netten Mädchen in die Berge gefahren. Bis auf 3000 Meter gab es Obstbäume. Die Früchte an den Ästen wurden "Peel" genannt und waren säuberlich verpackt, als wären es Weihnachtskugeln. Sie schmeckten nach nichts. Viel später kam ich darauf, dass "Pear" gemeint war. Gambas gab es wirklich überall und waren herrlich.